Jubiläums-Newsletter Ausgabe #5: „We’ve got the power” –  „Together on the same course”

Um zu verstehen, wohin die Reise geht, müssen wir unsere Ursprünge kennen. Die heutige Nordex Group wurde durch die Pionierarbeit bei der Nutzung der Windenergie an ihren zwei Unternehmensstandorten geprägt: Nordex, mit Standorten in Dänemark und Deutschland, war in Nordeuropa aktiv, während Acciona Windpower, mit Standorten in Spanien, in Südeuropa tätig war. Heute blicken wir zurück auf die Jahre nach der Jahrtausendwende – von Anfang 2000 bis 2016 – damals, eine wahre Achterbahnfahrt für die Windindustrie.


Nach der Jahrtausendwende begann sich die Branche rasant zu entwickeln. Die Hersteller von Windenergieanlagen begannen einen weltweiten Innovationswettlauf. Neue Akteure tauchten auf, andere verschwanden, Unternehmen fusionierten, und technologische Durchbrüche veränderten die Landschaft. Märkte öffneten und schlossen sich wieder, für alle. Es war eine Achterbahnfahrt für die gesamte Branche, eine Zeit des intensiven Wandels. Die globale Windindustrie erlebte in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts Gegen- als auch Rückenwind.

Kurz vor der Jahrtausendwende ging die deutsche Firma Südwind Energiesysteme in Konkurs und Teile davon wurden erworben, später in Südwind Energy umbenannt, um eine Lizenz für eine 1,5-MW-Pitchturbine (Baureihe S70/S77) zu erhalten. Im Jahr 2000 wurde Südwind Teil der ehemaligen Nordex-Gesellschaften. Die S70/S77 waren später viele Jahre lang Verkaufsschlager der Nordex. 


Vor 25 Jahren, also im Jahr 2000, erschloss Nordex mit der Eröffnung einer Niederlassung in den USA einen neuen Markt. Gleichzeitig stieg Acciona – heute Hauptaktionär der Nordex Group – erstmals in das Windgeschäft ein und errichtete im spanischen Navarra den Prototyp der AW60 mit 1,3 MW. Es herrschte Aufbruchstimmung und die Begeisterung, einen sinnvollen Beitrag zu einer saubereren Welt zu leisten.


Ein Jahr später, im April 2001, ging Nordex an die deutsche Börse. Um das internationale Wachstum zu beschleunigen, wurden Tochtergesellschaften im Vereinigten Königreich, in Frankreich und in Italien gegründet. Ein Unternehmensfilm aus dem Jahr 2001 gibt Einblick in das damalige Selbstverständnis von Nordex:

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Der Geschäftssitz wurde von Rostock nach Norderstedt bei Hamburg verlegt, wo sich auch der Vorstand befand. Gleichzeitig wurde das Unternehmen zur Nordex AG. Dies war das erste Firmenlogo:

Der Slogan „We’ve got the power“ bezog sich bei der jungen Nordex AG auf den von ihren Windenergieanlagen produzierten Strom. Es lagen jedoch schwierige Jahre voraus, in denen die globale Windindustrie mit Gegenwind zu kämpfen hatte. Im Laufe der Zeit wurde „We’ve got the power“ auch zum Symbol für die Stärke und das Durchhaltevermögen, die das #TeamNordex bei der Bewältigung schwieriger Zeiten gezeigt hat.


Im Jahr 2002 schwächte sich der US-Markt aufgrund von Verzögerungen bei der Erneuerung des Production Tax Credit (PTC) ab. Kein anderer Markt verkörpert die Boom-and-Bust-Zyklen der Windenergie so sehr wie die USA. Aber nicht nur die USA, sondern auch andere Märkte hatten Schwierigkeiten. Im Jahr 2003 wies Nordex zum ersten Mal seit seinem Börsengang einen erheblichen finanziellen Verlust aus. Dies sorgte für Unruhe auf dem Markt und führte zu einem drastischen Rückgang des Neugeschäfts um 70 Prozent. Infolgedessen musste Nordex seine Belegschaft reduzieren und seine Aktivitäten in Give, Dänemark, und den Vereinigten Staaten einstellen. Ein umfassender Umstrukturierungsplan wurde in die Tat umgesetzt.


Doch der Markt wurde immer schwieriger. In Deutschland führte das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz zu einer Zurückhaltung der Banken bei der Projektfinanzierung, während in den USA das PTC-System kurz vor dem Auslaufen zu stehen schien. Im Jahr 2003 brach der Umsatz von Nordex um mehr als die Hälfte ein. Mit 690 Mitarbeitenden sank die Zahl der Beschäftigten in den folgenden Monaten auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang.


Nordex war nicht der einzige Hersteller, der sich in einer Krise befand. Auch unsere Konkurrenten hatten mit Turbulenzen zu kämpfen. In Dänemark fusionierten mehrere Hersteller oder wurden aufgekauft, während ein amerikanischer Hersteller und seine Muttergesellschaft zuvor insolvent geworden waren.

Dann begann die Windindustrie im Jahr 2004 wieder zu wachsen, insbesondere in Deutschland und den USA. Die Restrukturierungsanstrengungen von Nordex begannen, die gewünschten Ergebnisse zu zeigen: Das Engagement des #TeamNordex für den Turnaround des Unternehmens war offensichtlich: Alle Mitarbeitenden verzichteten sogar freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts, um ihr Unternehmen zu unterstützen.

In dieser Zeit wurde in Spanien Acciona Windpower, eine Tochtergesellschaft von Acciona, gegründet, und die AW1500-Turbine zum ersten Mal vorgestellt und installiert. Es folgten Installationen in Frankreich, Griechenland, dem Vereinigten Königreich, Südkorea, Südafrika, Australien und Lateinamerika. Später errichtete Acciona Windpower seine erste Windenergieanlage auf einem Betonturm und legte damit den Grundstein für die heutige Kompetenz der Nordex Group bei dieser Art von Türmen.

Neue Produkte für einen erfolgreichen Wettbewerb auf einem zunehmend schwierigen globalen Markt
Zehn Jahre nach der Jahrtausendwende hat sich die Entwicklung beschleunigt: Der sich verschärfende globale Wettbewerb unter den Herstellern, der zunehmende Preisdruck und das schnelle Wachstum der Windenergie weltweit führten zu schnelleren Innovationszyklen.


Als Antwort auf diese Entwicklung führte Nordex die Generation Gamma ein. Im Jahr 2011 lief die erste N117/2400-Turbine vom Band. Die N117/2400 wurde als wegweisend für die Windindustrie angesehen, insbesondere für Schwachwindstandorte. Statt sich nur auf die höchste installierte Leistung zu konzentrieren, lag die wichtigste Innovation in der Kombination aus einem Rotordurchmesser von 117 Metern und einer installierten Nennleistung von 2,4 MW. Die Umsätze stiegen und Nordex wuchs wieder, getreu dem internen Motto“big enough to deliver and small enough to care”.

Damals startete Nordex auch seine ersten Aktivitäten im Offshore-Markt, unter anderem mit einer N150/6000-Anlage mit 6 MW installierter Leistung. Doch das kapitalintensive Geschäft mit Offshore-Windturbinen bereitete Nordex Kopfzerbrechen, sodass sich das Unternehmen im Jahr 2012 ganz aus diesem Segment verabschiedete.

Im gleichen Zeitraum begann Acciona Windpower mit der Serienproduktion von Betontürmen und installierte mehrere Anlagentypen mit Rotordurchmessern von 100 bis 116 Metern; jede bereits mit einer Leistung von 3 MW!

Die Anlagen von Nordex und Acciona Windpower wurden auf allen Kontinenten, von Europa bis Amerika, Asien, Australien und Afrika, zu einem vertrauten Anblick.

Im Jahr 2013 brachte Nordex mit dem Turbinentyp N131 eine neue Onshore-Turbinengeneration, die Generation Delta, auf den Markt. Sowohl die N117 als auch die N131 wurden seinerzeit von „Windpower Monthly“ mit der Goldmedaille als „Turbine des Jahres“ ausgezeichnet.

Werbekampagne für die beiden Turbinenmodelle

Together on the same course: stärker und größer als ein gemeinsames Unternehmen
Im Frühjahr 1985 wurde Nordex gegründet und im Frühjahr 2016 schlossen sich Nordex und Acciona Windpower zusammen, um unter dem Motto „Together on the same course“ als ein stärkeres, größeres Unternehmen aufzutreten. Dies war die Geburtsstunde der „neuen“ Nordex Group, wie wir sie heute kennen. Die Märkte und Produkte beider Unternehmen waren weitgehend komplementär und passten somit perfekt zusammen.


Die Mission war eindeutig: die Kosten der Stromerzeugung zu senken und die Windenergie noch rentabler zu machen. Diese Ziele waren damals umso dringlicher, als beide Unternehmen einzeln nicht groß genug waren, um langfristig mit anderen internationalen Akteuren mitzuhalten. Der Grund für den Zusammenschluss war einfach: Wir wollten zu einem der weltweit führenden Hersteller von Windturbinen werden – einem echten Global Player.

Im Jahr 2016 betrat ein neuer Weltakteur die Bühne – gemeinsam auf gleichem Kurs:

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Heute hat die Nordex Group einen Produktions-Footprint mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Laufe unserer Geschichte haben wir in mehr als 40 Märkten über 57 GW an Onshore-Windenergieleistung installiert. Jetzt ist Nordex erfolgreich in eine Phase des profitablen Wachstums übergegangen und hat sowohl seine operative als auch seine finanzielle Leistungsfähigkeit gestärkt. Aufgrund der starken Nachfrage auf den wichtigsten globalen Märkten sind wir in Sachen Auftragseingang zum zweitgrößten Onshore-Anbieter weltweit geworden (ohne China).

Die Nordex Group bedankt sich herzlich bei allen aktuellen und ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, Kunden, Lieferanten und Freunden, die zu 40 Jahren Wachstum und Innovation beigetragen haben.