Pressemeldung: Nordex Group lässt Rotorblatt der N175/6.X erfolgreich testen

Hamburg, 7. April 2025. Um die ordnungsgemäße Entwicklung und durchgängige Lebensdauer von Windenergieanlagen sicherzustellen, legt die internationale Norm IEC 61400 technische Anforderungen für die Konstruktion von Windenergieanlagen fest. Eine unabhängige Zertifizierungsstelle muss die Einhaltung dieser Standards bestätigen. Hierzu zählt auch die umfassende Strukturprüfung von Rotorblättern nach IEC 61400-23. Diese ist eine der Voraussetzungen für die Genehmigung und den Betrieb von neuen Turbinentypen.

In den zurückliegenden elf Monaten hat die Nordex Group am akkreditierten Rotorblattprüfstand im Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES in Bremerhaven ein Rotorblatt der N175/6.X diesen erforderlichen mechanischen Tests unterzogen. Die Messungen von Eigenschaften des Rotorblattes der jüngsten Turbine der Delta4000-Serie wie Eigenfrequenzen und Dämpfungsparametern sowie der elektrischen Widerstandswerte des Blitzschutzsystems hatten zum Ziel, die Simulationen praktisch zu validieren. Dabei erfolgten die Messungen an einem der ersten Rotorblätter, welches im Nordex Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rostock gefertigt wurde. Die mechanischen Tests, bei denen das Rotorblatt statischen Lastfällen und Ermüdungstests unterzogen wurde, entsprachen der zuvor simulierten Lebensdauer.

Während der gesamten Prüfzeit konnte das erwartete Verhalten des Rotorblatts erfolgreich bestätigt werden: Kritische Parameter wie Durchbiegungen, Dehnungen und Eigenfrequenzen lagen durchweg innerhalb der zulässigen Toleranzen.

Darüber hinaus wurde eine 15 Meter lange Rotorblattspitze der N175/6.X mitsamt Anti-Icing-System umfangreichen Blitztests nach IEC 61400-24 unterzogen. Im akkreditierten Blitzlabor der Firma Polytech in Dänemark wurden Hochspannungs-Einschlagprüfungen und Hochstromprüfungen erfolgreich absolviert. Die bestandenen Tests bestätigen einmal mehr die Robustheit des Nordex-Blitzschutzsystems.

„Es ist wichtig, so nah wie möglich unter realen Bedingungen Blitztests durchzuführen. Wir freuen uns, dass wir die Nordex Group und weitere Kunden auch außerhalb der Windindustrie mit unseren akkreditierten Einrichtungen unterstützen können, um gut dokumentierte Testergebnisse für die Zertifizierung zu erzielen oder das Momentum in ihren F&E-Projekten aufrechtzuerhalten“, erklärt Andreas Christensen, Leiter des Testzentrums von Polytech.

„Bei Nordex wissen wir um den Wert von Industriestandards. Diese Normen definieren die Anforderungen an die Auslegung von Windenergieanlagen und auch deren Einhaltung. Das wird immer wichtiger, da Rotorblätter heute immer länger werden und in größeren Höhen drehen. Mit dem richtigen Material und Design der Rotorblätter kann nicht nur die Kraft des Windes optimal genutzt, sondern auch die geplante Lebensdauer erzielt oder Risiken für Blitzschäden minimiert werden. Bei Nordex testen wir zudem mehr, als von der IEC-Norm gefordert wird. Unser Ziel ist es, eine noch höhere Produktreife zu erreichen. Die Ergebnisse der Tests sind daher für uns als Hersteller von großem Wert“, sagt Hendrik Klein, Head of Blade Materials, Design and Test bei der Nordex Group.

Die Nordex Group im Profil
Die Gruppe hat in ihrer Unternehmensgeschichte bislang insgesamt rund 57 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte einen Konzernumsatz von rund 7,3 Mrd. EUR im Jahr 2024. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 10.400 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, Indien, USA und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der Klassen 4 bis 6 MW+, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.