Nordex Group nimmt planmäßig im Sinne der Qualitätssicherung Getriebe der Erstanlagen des Typs N149/4.0-4.5 unter die Lupe
Hamburg, 11. September 2020. Im Rahmen des regulären Validierungs- und Zertifizierungsprozesses ihrer Anlagen der Delta4000 Baureihe hat die Nordex Group die erstverbauten Getriebe von zwei Turbinen des Typs N149/4.0-4.5 im niedersächsischen Wennerstorf getauscht. Die im Jahr 2018 an diesem Standort errichteten Turbinen sind die weltweit ersten Delta4000-Anlagen dieses Modells.
Die Getriebe waren seit August beziehungsweise November 2018 im Einsatz und werden nach den ersten 15 und 24 Betriebsmonaten einer detaillierten Zustandsbewertung unterzogen. Dabei zerlegt der Hersteller die Getriebe fachgerecht in alle Einzelteile, um eine qualifizierte Bewertung mit den Lagerherstellern und den Nordex-Experten vorzunehmen. Das Ziel ist es, die theoretisch ermittelte Zuverlässigkeit abzusichern und frühzeitig Erkenntnisse aus dem bisherigen Betrieb der Getriebe in die Serien- und Weiterentwicklungen von Windenergieanlagen mit mehr als 4 MW Nennleistung einfließen zu lassen. Außerdem erhält die Nordex Group relevante Erkenntnisse zur Bestätigung der Getriebeauslegung sowie zur Optimierung der Wartung. Der Triebstrang ist so konzipiert, dass Getriebe verschiedener Hersteller verbaut werden können. Diese geplanten Getriebetausche ermöglichen es der Nordex Group, Getriebe unterschiedlicher Hersteller einzubauen und deren Verhalten sowie Leistungsfähigkeit im realen Betrieb zu testen und zu vergleichen.
Im Windpark Wennerstorf wurde das erste Getriebe einer Anlage wie geplant bereits im Februar 2020 getauscht, das zweite der Nachbaranlage erfolgte planmäßig jetzt im September.
Bereits zum zweiten Mal kam zum Austausch der 4MW+ Getriebe ein sogenannter „Self-Hoisting Crane (SHC)“ zum Einsatz, der im Maschinenhaus der Windenergieanlage montiert wird. Dieser Selbsthebekran klettert an einem eigenen Hubseil am Turm der Anlage hoch und installiert sich auf der Oberseite des Maschinenhauses. Dadurch ist er schnell und mobil einsetzbar, benötigt wenig Platz auf dem Erdboden und zeichnet sich durch niedrigere Einsatzkosten aus. Insbesondere für abgelegene Regionen, bei Anlagen mit sehr hohen Türmen oder in Ländern mit generell hohen Krankosten ist diese Lösung im Vergleich zu konventionellen Kränen ein deutlicher Vorteil.
Die Nordex Group im Profil
Die Gruppe hat über 29 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von etwa EUR 3,3 Mrd. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 7.900 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien, Argentinien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen der 2,4- bis 5,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.