The Nordex Group around the World –Spanien!

Die spanische Regierung verabschiedete vergangene Woche das Königliche Gesetzesdekret 23/2020. Dieses sieht nicht nur vor, die wirtschaftliche Erholung des Landes zu unterstützen, sondern auch den Windenergiesektor zu fördern, damit das Ziel des nationalen Energie- und Klimaplans erreicht wird. Spanien ist die zweite Heimatbasis der Nordex Group und angesichts der jüngsten Entwicklungen des Landes setzen wir hier unsere Serie „The Nordex Group around the world“ fort.

Im April 2016 fusionierten Acciona Windpower, der Windenergieanlagenhersteller des spanischen Mischkonzerns Acciona S.A. und die deutsche Nordex zu einem der weltweit führenden Hersteller von Windenergieanlagen. Die Acciona S.A. ist heute mit 36,41 Prozent Ankeraktionär der Nordex Group. Mit diversen Standorten in Spanien, verteilt auf verschiedene Provinzen, ist das Unternehmen damit bereits seit Ende der 90er Jahre in dem Markt vertreten und hat bis heute vier eigene Produktionsstätten aufgebaut. Mit den beiden Maschinenhausproduktionen in Barásoain, Navarra, und La Vall d’Uixó, Valencia, sowie einer eigenen Rotorblattfertigung in Lumbier, Navarra, kann die Nordex Group Projekte im Markt kosteneffizient bedienen. Erst vor einigen Tagen hat das Unternehmen mitgeteilt, im August 2020 eine weitere Fertigung für Betontürme in Motilla del Palancar, Castilla-La Mancha, fertigzustellen. Dieses neue Werk basiert auf dem bewährten mobilen Konzept der Gruppe, nach dem solche Werkstypen immer in der Nähe der relevanten, sich im Bau befindenden Windparkprojekte errichtet werden. Nach Fertigstellung der Windparks können die Werkzeuge und die Komponenten zum nächsten Projekt transportiert werden, wodurch sich die Logistikkosten erheblich reduzieren. Mit jeder Betonturmfabrik schafft die Nordex Group durchschnittlich 250 direkte Arbeitsplätze vor Ort.

Heute zählt die Nordex Group in dem Land insgesamt ca. 1.600 Mitarbeiter und hat bereits über 2 GW Kapazität Onshore Wind installiert, weitere 340 MW befinden sich im Bau.

Im Jahr 2019 war die Windenergie mit einer installierten Leistung von über 25 GW die zweitgrößte Energiequelle in Spanien. Damit liegt das Land hinsichtlich der installierten Kapazität von Windenergie weltweit an fünfter Stelle und in Europa auf Platz zwei (Quelle: AEEolica). Die natürlichen Gegebenheiten mit vielen Bergketten und langen Küsten bieten ein sehr großes Potenzial an Onshore-Windenergie. Für die Standorte mit überwiegend mittleren Windstärken und niedrigen bis mittleren Turbulenzen sind die Turbinen N155/5.X, N149/5.X und N163/5.X der Delta4000-Plattform die wettbewerbsfähigsten Anlagen für den Markt. Durch die Flexibilität der Anlagen mit Leistungsmodi zwischen 4 bis 5 MW+ lassen sich für jedes Projekt individuelle und projektspezifische Lösungen finden. Auch mit dem attraktiven Service-Angebot, das landesweit von speziell geschulten Service-Technikern der Nordex Group erbracht werden kann, punktet das Unternehmen im Markt. Je nach Anforderungen der Kunden können die Service-Leistungen angepasst und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden.

DIE JÜNGSTEN ENTWICKLUNGEN ZEIGEN EINEN OPTIMISTISCHEN AUSBLICK

Spaniens Windbranche hat in den vergangenen Jahren eine turbulente Zeit hinter sich gebracht. Nachdem das Land einen früheren Boom an Windenergie erlebt hatte, waren die Jahre 2012 bis 2016 von einem Moratorium geprägt. Seitdem hat sich das Land vom Auktionsmarkt in den Jahren 2016-2017 zu einem Markt entwickelt, der auch durch einen Poolpreis reguliert wird. Als Ergebnis hat die Attraktivität von langfristigen Stromabnahmeverträgen, sogenannten PPAs, zugenommen. Ein PPA definiert alle kommerziellen Bedingungen für den Verkauf von Strom zu einem bestimmten, definierten Preis zwischen zwei Parteien, normalerweise zwischen einem Stromerzeuger und einem Stromverbraucher. Auch als Folge der COVID-19 Pandemie, die zu einem Rückgang des Marktpreises geführt hat, hat sich die Entwicklung der erneuerbaren Energien in dem Land deutlich verlangsamt. Dieses führt zu Schwierigkeiten beim Abschluss von PPAs und dem Abschluss von sogenannten merchant projects, also Projekten, die allein auf Basis des Poolpreises finanziert werden.

Die jüngsten Entwicklungen in Spanien zeigen jedoch, dass das Erreichen der nationalen sowie der EU-Klimaziele vorangetrieben wird und dass die Windenergie maßgeblich daran beteiligt sein wird. Der nationale Energie- und Klimaplan sieht vor bis 2040 rund 85 bis 95 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen, bis 2050 sollen es 100 Prozent sein. Dies bedeutet, dass bis zum Jahr 2030 eine Kapazität von 60 GW erneuerbarer Energie errichtet sein werden, einschließlich 2 GW Windenergie aus dem Onshore-Segment pro Jahr zwischen 2021 und 2030. Dass Spaniens Ministerrat diesen Plan im April dieses Jahres – mitten in der Hochphase der Covid-19-Pandemie – mit der Europäischen Union abgestimmt hat, zeigt, dass das Land auch in Krisenzeiten einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten will.

Sowohl im Rahmen der Fördermaßnahmen zur wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie als auch zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien hat die spanische Regierung am vergangenen 23. Juni 2020 den Königlichen Erlass 23/2020 verabschiedet, der für die Belebung des Windsektors einen sehr wichtigen Schritt nach vorne darstellt. Laut diesem Gesetz sollen unter anderem die Ausschreibungen für erneuerbare Energie auf der Grundlage eines Gebotspreisverfahrens neu organisiert werden. Darüber hinaus enthält das Gesetz neue Vorschriften für den Zugang und die Anbindung an das Stromnetz, eine Vereinfachung und Straffung der Verfahren sowie neue auf die erneuerbaren Energien zugeschnittene Geschäftsmodelle. Die erste Ausschreibung wird voraussichtlich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 stattfinden, obwohl dafür zuerst noch ein Königlicher Erlass genehmigt werden muss.

Diese jüngsten Entwicklungen auf nationaler und auf EU-Ebene machen die Region erneut zu einem äußerst vielversprechenden Markt, und auch die Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum des Onshore-Segments in Spanien liegen sehr günstig. Mit einer langjährigen Erfahrung, einer großen lokalen Präsenz und einem attraktiven Produktportfolio ist die Nordex Group bestens aufgestellt, um die steigende Nachfrage zu bedienen, damit die oben genannten Ziele erreicht werden.

LOKALE ANSPRECHPARTNER DER NORDEX GROUP

Víctor M. Equísoain
CEO, Division International


Víctor M. Equísoain begann seine Karriere bei Acciona Energía bereits im Jahr 2002 und wechselte 2007 zu Acciona Windpower, wo er in verschiedenen Führungspositionen international tätig war. Mit dem Merger im Jahr 2016 übernahm er die Leitung für den Mittelmeerraum, Afrika und Lateinamerika, bis er 2017 zum Senior Vice President Business Develoment der Division International berufen wurde. Seit dem 01.01.2020 führt Víctor M. Equísoain die Geschäfte der Division International in der Position des CEOs.

Enrique López Ponce
Vice President Business Development,
Division International

Enrique López Ponce kam im Jahr 2011 zu Acciona Windpower, wo er im Bereich Business Development tätig war. Im Jahr 2016 wurde er Teil des Vertriebsteams und übernahm die Position des Head of Sales für die Regionen Afrika, Australien, Indien, Spanien und New Markets. Im Januar 2020 wurde er zum Vice President Business Development der Division International berufen.